ICM-Intentional Camera Movement

Wozu?
Es ist einfach eine Möglichkeit kreative, abstrakte Fotos zu machen.
Eine andere, ähnliche Ergebnisse liefernde Möglichkeit wäre per EBV,
also per Bildbearbeitung.Dies macht aber in diesem Fall weniger Spaß und liefert,
meines Erachtens, 
sterilere Ergebnisse.
Man könnte zwar mit mehr Aufwand auch hier Kombinationen erstellen,
dennoch bleibt es immer exakter, berechenbarer.

Interessant ist vor allem, dass es ja unzählige, unnötige und unfruchtbare Diskussionen gibt:
Was ist erlaubt in der Bildbearbeitung, damit es noch ein „echtes Foto“ ist?
Dazu müsste sowieso zuerst geklärt werden was ein echtes Foto ist.

Ein Foto ist immer eine Interpretation der Wirklichkeit, ein Ausschnitt der eine
Aussage treffen soll. Ob dies eine Darstellung der Schönheit der Landschaft, oder ein Bild
zum Nachdenken, oder eine Aufnahme der eigenen Haustiere ist und man den Charakter
des Tieres einfangen möchte....
Der Rest, etwas das ohne Sinn und Gedanken ist, das ist einfach Knipserei
dafür hat man Kameras in Smartphones eingebaut.

Was aber nicht ausschließen soll, dass es Menschen gibt die wunderbare Fotos mit
Smartphones machen. Allerdings sind diese alles, aber nicht unbearbeitet.
Diese werden von einer Automatik bearbeitet, kann gut gehen, muss es aber nicht.
Persönlich möchte ich meine Fotos selbst bearbeiten, daher fotografiere ich auch ausschließlich
im RAW-Modus.
99,9% jener die ich kenne welche EBV ablehnen haben genau ein Problem,
dass sie nicht umgehen können damit.

Jetzt wurde es doch länger als geplant.
Worum es überhaupt geht?
Ist es erlaubt mit ICM Ergebnisse zu erzielen, welche per EBV unrealistisch sind?
Oder ist Realismus nur dann Realismus, wenn er eine langweilige Abbildung darstellt
undout of the cam“ kommt?
Somit „out of the cam“ alleine nicht das Maß der Dinge ist, wenn es um Realismus geht?

Es gibt von ICM unterschiedliche Varianten.
Zoom Burst, Panning z.B. oder Kombinationen verschiedener Techniken.
Besonders interessant finde ich eine Kombination aus Zoom Burst (drehen des Zoom-
Bereichs) und drehen der Kamera gleichzeitig.

Wichtig ist für diese Techniken eine längere Belichtungszeit, ob diese sich im Bereich
von 1/8, 1/15, 1/60 bewegen, oder mehrere Sekunden betragen ist einfach eine Frage
welchen Effekt man erzielen möchte.

Dazu kommt, wie weit man die Blende schließen kann und welche ISO-Möglichkeiten man hat.
ISO 64 nativ wie die D850 oder ISO 200 wie die D300 macht natürlich auch einen Unterschied.
Ansonsten führen, je nach Lichtsituation, diese Belichtungszeiten zu massiven Überbelichtungen.
Hier sind Aufnahmen im Wald natürlich vorteilhaft, da hier längere Belichtungszeiten nicht so schnell
zur Überbelichtung führen.
Auch diverse Filter, wie z.B. ein Polfilter, können hilfreich sein, da sie einfach Licht schlucken.

Genau diese Themen führen aber auch zu unendlich vielen Möglichkeiten.
Ebenso natürlich die Wahl des Motivs, hier sind nicht alle Motive gleich gut geeignet.

„Versuch macht kluch“

Ich finde jedenfalls diese Art der Fotografie sehr spannend.
Nicht immer, aber ab und zu und wahrscheinlich immer öfter.
Hier kann man eigentlich bei jeder Foto-Tour ein paar Fotos
auch mit ICM machen, auch um ein Gefühl zu bekommen, welche Motive
sich eignen für diese Technik.

Sollte es dann kein "echtes Foto" mehr sein, dann sind es eben Bilder.