Am 16.März fand zum ersten Mal in der 36-jährigen Geschichte der Saisonauftakt zum internationalen oberösterreichischen Automobilslalom-Cup im Driving-Center des Red-Bull-Rings statt, wo Kevin Kaltenegger und die Österreichring Sicherheitsstaffel als Veranstalter der zweitägigen „Slalom-Trophy“ fungierten. Der lizenzfreie Slalom am Samstag vor dem ÖM-Auftakt wurde von vielen als Training genutzt und war gleichzeitig auch der Startschuss für den OÖ-Cup. Alle Beteiligten vom Streckenposten, Technikern bis hin zu Sprecher Adi Atcy Janacek machten ein super Job und so konnten die Fahrerinnen und Fahrer den flüssigen Kurs vor dieser traumhaften Kulisse fünf Mal unter die Räder nehmen. Bei Anfangs kühlen und feuchten Bedingungen mussten sich die Aktiven zwar im Training erst an das Limit herantasten, am trockenen Nachmittag ging es mit knappen Zeitabständen und spannenden Positionskämpfen aber wieder richtig zur Sache.
Division I
Reinhard Walkner konnte Martin Gradwohl in der Klasse 1 bis 1600ccm mit einer Traumzeit im dritten Lauf noch um 654 Tausendstel den Sieg entreißen. Platz drei blieb mit Jochen Perhofer in der Steiermark und vierter wurde Udo Schrettl aus der starken Tiroler Abordnung. Mario Zimmermann verdrängte Ehefrau Marina um 72 Hundertstel aus den Top-Five, womit Fahrer aus fünf verschiedenen Bundesländern auf den ersten fünf Plätzen lagen. Rene Degenfellner konnte sich in der Klasse 2 bis 2000ccm um winzige 99 Tausendstel gegen Franz Müller durchsetzen, da Müller im letzten Durchgang einen Hutfehler hinnehmen musste. Zwischen dem drittplatzierten Lukas Daross bzw. Martin Mayr und Nadine Weikl auf den Rängen vier und fünf waren dann die Zeitabstände deutlich größer. Vorjahressieger Klemens Ollmaier blieb zwar der Klasse 3 über 2000ccm treu, wechselte aber das Arbeitsgerät und sitzt nun statt im Porsche GT3 RS in einem Ford Focus RS. Beim ersten Einsatz wurde es Platz vier, 213 Tausendstel vor Manfred Stangl. Der Sieg ging an Dietmar Schwab vor Dieter Lapusch und Markus Fallmann. Obwohl er in seinem schnellsten Durchgang einen Hutfehler zu verzeichnen hatte holte sich Herbert Fröhlich mit einer ausgezeichneten Leistung den Siegerpokal in der Klasse 7, Sammelklasse Division I. Nur 328 Tausendstel dahinter folgte bereits Martin Walcher auf Rang zwei vor dem Vater Sohn-Gespann Axel und Willi Richter. Willi, bestens bekannt aus unzähligen Duellen mit Johann und Bettina Forster Anfang der 2000er Jahre hat dabei nach vielen Jahren Motorsport-Pause noch einmal ein Comeback im OÖ-Cup gewagt.
Division II
Der erste Sieger der Saison 2024 in der Klasse 4 bis 1600ccm hieß Fabian Perwein, der sich wie im Vorjahr extrem stark am Red-Bull-Ring präsentierte. Um die verbliebenen Stockerlplätze matchten sich Gerhard Nell und Franz bzw. Martin Dall. Nach drei Läufen konnte Nell das Brüderpaar sprengen und sich Rang drei hinter Martin sichern. David Madlmayr komplettierte mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand die Top-Five. Patrick Mayer ließ als regierender Staatsmeister zum Auftakt in der Klasse 5 bis 2000ccm nichts anbrennen und holte sich einen überlegenen Sieg. Umso härter kämpften dafür die Peugeot-Zwillinge Georg Schlader und Andreas Ortner um die Ränge zwei und drei. Nach drei Wertungsläufen konnte sich am Ende Schlader um 85 Tausendstel durchsetzen. Vierter und Fünfter wurden Matthias Ebner und Christoph Fuchs, der sich wiederum Christian Ebner gerade einmal 166 Tausendstel vom Leib halten konnte. Schnellster Mann der Division II war der Sieger der Klasse 6 über 2000ccm, Mario Mayr, der damit nach dem Pech vom Vorjahr mit der Strecke wieder versöhnt war. Rang zwei holte sich Vater Christian Mayr vor den Kärntnern David Kraxner und Wolfgang Benigni. In der Klasse 8, Sammelklasse Division II konnte Christian Kellermayr KTM X-Bow Pilot Gregor Skoff um 433 Tausendstel in Schach halten und eröffnete so seine Saison ebenfalls mit einem Sieg. Sohn Jürgen machte mit Platz drei den Tag perfekt.
Bei den Twingos fanden leider nur Vorjahres-Gesamtsieger Mario Perner und Simone Maderthaner den Weg nach Spielberg, der oberste Stockerlplatz ging erwartungsgemäß an Mario Perner.
Die erste Siegerin in der Damenwertung des OÖ-Cups 2024 war die Vorjahresmeisterin Carina Kröll. Sie gewann den Auftakt vor Marina Zimmermann und Sabine Reinthaler. Rang vier holte sich Birgit Löschnig vor Ines Sommer, die bei ihrem allerersten Slalom gleich auf Rang fünf fahren konnte.
Für die Aktiven ist jetzt eine Pause bis Mitte Juni angesagt, wenn in Kalwang der zweite Lauf zum 36ten internationalen oberösterreichischen Automobilslalom-Cup über die Bühne gehen wird. Alfred Fischer und Roland Dicketmüller werden dort mit ihrer Mannschaft vom PSV-Linz im Vorjahr einen Kombi-Event aus Slalom-ÖM und OÖ-Cup nach dem Muster ihrer legendären „Peter Nemecek Slaloms“ in Linz-Pichling ausrichten. Die Premiere 2023 war nicht zuletzt dank der tatkräftigen Unterstützung von Zentrumsleiter Andreas Aigner ein Riesenerfolgt und hat das Potential ein echter Klassiker zu werden.
Bericht: DI. Martin Dall
Fotos: Robert Kreuzer
